Der Cloud Monitor 2019 von Bitkom und KPMG brachte es im Juni 2019 an den Tag: 73 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen heute eine Cloudlösung. In diesem Blogbeitrag unseres Partners Allgeier Enterprise Services erfahren Sie, welche Strategien man als IT-Leiter mit SAP umsetzen kann.
Mittlerweile setzen die meisten IT-Leiter und CIOs in deutschen Unternehmen Cloud-Lösungen ein. Nach der organischen Entwicklung ist es nun aber wichtig, eine ganzheitliche Cloud-Strategie zu entwickeln. Im Kern sollte die Frage stehen, welche Geschäftsprozesse von den Vorteilen der Cloud profitieren und welche eventuell sogar On-Premise betrieben werden sollen. In jedem Fall bieten Cloud-Lösungen entscheidende Vorteile wie Skalierbarkeit und Kosteneffizienz für die Verbesserung oder Etablierung von digitalen Geschäftsprozessen. Besonders Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Systeme wie SAP S/4HANA können digitale Workflows voranbringen. Aber als Vorstand, Geschäftsführer oder IT-Leiter sollten Sie vorher genau abwägen, was Sie mit Ihrem ERP vorhaben, wie dieses Ihre IT-Strategie weiterbringen soll und welche Rolle Ihre Legacy-Systeme dann noch spielen.
Am Anfang war On-Premise
Jahrzehntelang war es üblich, dass Unternehmen eigene Rechenzentren betrieben und die Daten im eigenen Haus administrierten. Vorteil dieser On-Premise-Landschaft war, dass sämtliche Daten auf den firmeneigenen Servern lagen und IT-Prozesse angepasst werden konnten. Dennoch hatte sie meist den Nachteil, dass sie nur mit höherem Aufwand skalierbar war sowie der Wartungs- und Sicherheitsaufwand für die Systeme stieg.
Die Cloud gilt als eine der Antworten auf diese steigende Komplexität. Am schnellsten etablierte sich „Software as a Service“ (SaaS). Es folgten weitere As-a-Service-Lösungen wie „Infrastructure as a Service“ (IaaS) und „Platform as a Service“ (PaaS). Vor allem für Unternehmen, die ihre IT-Systeme schnell erweitern müssen, sind diese Lösungen ideal. Denn statt über Investitionsausgaben (Capex) mit langem Budgetvorlauf können sie Cloud-Lösungen über Betriebsausgaben (Opex) finanzieren. Diese „Everything-as-a-Service-Lösungen“ können Sie zudem sowohl in einer Private oder einer Public Cloud nutzen. Vorteil eines Public-Cloud-Deployment-Modells ist, dass lediglich ein Browser und eine Internetverbindung benötigt werden. In dieser Variante nimmt SAP Ihnen die Arbeit ab. Welche Deployment-Methode die passende für Ihr Unternehmen ist, hängt davon ab, wie weit Sie Ihre Geschäftsprozesse an die Cloud-Anwendung anpassen wollen.
SAP S/4HANA Deployments – maßgeschneiderte Lösungen
SAP S/4HANA bietet für diese Anwendungsbedarfe verschiedene Varianten. Die ERP-Lösung lässt sich weiterhin On-Premise mit eigener IT-Infrastruktur oder in einem Rechenzentrum von einem Hosting-Anbieter auf eigenen Servern oder auch über Hyperscaler betreiben. In der PaaS-Version als S/4HANA Private Managed Cloud steht wie bei den On-Premise-Varianten der volle Funktionsumfang zur Verfügung. Betrieben wird die Anwendung durch die SAP auf der SAP-HANA-Enterprise-Cloud(HEC)-Architektur. Darüber hinaus können Sie aus zwei „echten“ S/4HANA-Cloud-Deployment-Modellen wählen: der S/4HANA-Cloud-Single-Tenant- und der ‑Multi-Tenant-Lösung. Mit einer Single-Tenant-Lösung nutzen Sie exklusiv eine eigene Systemlandschaft und Netzwerkumgebung. In diesem Deployment verbleibt die Betriebsverantwortung bei Ihnen; die Bereitstellung einer funktionierenden Applikationsschicht lagern Sie an SAP als Dienstleister aus.
Die echte SaaS mit Multi Tenant
Die SAP-S/4HANA-Cloud-Multi-Tenant-Lösung unterscheidet sich dadurch, dass sie zugunsten von Standardisierung bewährter Geschäftsprozesse weniger anpassungsfähig ist. Denn die komplette Bereitstellungsverantwortung liegt bei SAP und damit die Verpflichtung, funktionierende ERP-Prozesse als SaaS zur Verfügung zu stellen. Dies führt zwar zu weniger Flexibilität, was aber nicht von Nachteil ist. Denn SAP stellt ein funktionierendes Set von Best-Practice-Prozessen verschiedener Branchen bereit. Diese Standardprozesse sind nur noch konfigurierbar, aber nicht modifizierbar. Das bedeutet, dass Sie betriebswirtschaftliche Funktionen eines Prozesses einstellen, aber nicht verändern können. Das beschleunigt die Implementierung. Sollten dennoch kundenindividuelle Anpassungen zwingend erforderlich sein, bietet die SAP Cloud Platform eine Entwicklungsumgebung. Hierüber können Sie entweder vorkonfigurierte Microservices abrufen oder kundenindividuelle, eigenentwickelte Applikation (Apps) nahtlos in die SAP S/4HANA Multi-Tenant Cloud integrieren lassen.
Fazit: Volle Flexibilität, Skalierbarkeit und Kombinationsmöglichkeiten
SAP-ERP-Systeme unterstützen Ihr Unternehmen mit den unterschiedlichen Deployment-Modellen optimal bei der Verwirklichung Ihrer Cloud-Strategie. Mit dem Two-Tier-Ansatz können Sie Ihre gewohnten Prozesse im On-Premise-System abbilden und Abteilungen, intern gegründete Start-ups oder Niederlassungen einfach mit Cloud-Lösungen agil und schnell produktiv einbinden. Die SAP S/4HANA Multi-Tenant Cloud als Stand-alone-Lösung ist aufgrund ihrer Best Practices aktuell vor allem auf die Branchen Komponentenfertiger, Dienstleistungsunternehmen und Finanzdienstleister ausgerichtet. Sie bietet durch kurze Implementierungszeiten, Standardisierung und ständig aktualisierte Neuerungen und Innovationen immense Vorteile. Mehr dazu lesen Sie in unserem Fachartikel oder im E-Book „On-Premise v. Cloud“.
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(Beitrag von AES)